Thomas Fuchs, Karl-Jaspers Professor für philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg, präsentiert hier neuste Forschungsresultate zur Verkörperung von Gefühlen (Embodiment) und stellt ein Modell vor, welches auf der kreisförmigen Interaktion zwischen den affektiven Qualitäten der Situation und der leiblichen Resonanz des fühlenden Menschen beruht. Eine eindrückliche Rehabilitierung der Gefühle erwartet Sie in diesem ersten Abendseminar von Prof. Fuchs im Parabola Forum:
Prof. Dr. Dr. THOMAS FUCHS
VERKÖRPERTE EMOTIONEN
Über die Einheit von Körper und Gefühl
Liebe, Angst, Vertrauen, Scham, Hass, Trauer und Glück: Gefühle sind scheinbar zutiefst privat – stehen aber meistens in Bezug zu Anderen und zu einem Aussen. Während jedoch in der kognitiven Psychologie das Gehirn als Träger des Erlebens und der Körper nur als „Vehikel“ verstanden wird, geht Prof. Fuchs von einer Einheit aus: Der Mensch kann nur als leibliches Wesen spüren, denken und handeln. Woraus sich folgende Kernthemen ergeben:
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Warum die Trennung von Körper und Geist nicht möglich ist.
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Der Doppelcharakter von Gefühlen: Es kommt etwas auf uns zu und es will etwas nach draussen.
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Lebensgefühl und Stimmungen: Der Unterschied zwischen kurzlebigen Gefühlen und einer lang anhaltenden Stimmung.
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Zwischenleibliche Empathie: Warum wir im wörtlichen Sinne mitfühlen.
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Wie Gefühle sich regulieren lassen.
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Warum ein Regulieren von Gefühlen Leid abbauen kann. Überregulierung aber ungesund ist.
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Warum ein negatives Gefühl wie Hass Energie gibt, gefährlich ist und am Ende den Menschen auffrisst.
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Glück und Zeit.